Cyberbedrohungen: Schweiz stärkt Schutz weltweit
Internationale Zusammenarbeit gegen digitale Gefahren: BACS-Bericht 2024
Publikation: 19. Mai 2025 | Autor: Andy Rauch
Cyberkriminalität macht nicht an Landesgrenzen halt – das zeigt der neue Halbjahresbericht 2024/2 des Bundesamts für Cybersicherheit (BACS). Mit über 62’000 gemeldeten Vorfällen und zunehmend raffinierten Methoden verdeutlicht der Bericht die Dringlichkeit grenzüberschreitender Zusammenarbeit im Kampf gegen digitale Bedrohungen.
Cyberbedrohungen nehmen weiter zu
Im zweiten Halbjahr 2024 registrierte das BACS 28’165 Meldungen – leicht weniger als im ersten Halbjahr. Dennoch ergibt sich im Jahresvergleich ein Anstieg um fast 14’000 Meldungen. Betrug, Phishing und Spam dominieren weiterhin. 90 % der Hinweise stammen von Privatpersonen, der Rest von Unternehmen, Behörden oder Organisationen.
Betrug bleibt Spitzenreiter
Über 18’000 Fälle betreffen Betrug. Besonders auffällig: betrügerische Gewinnspiele nahmen drastisch zu. Auch CEO-Fraud trifft vermehrt Unternehmen, darunter Schweizer Gemeinden und Kirchen.
Erklärung CEO-Fraud: Kriminelle geben sich als CEO oder Führungskraft aus, um Mitarbeitende zu manipulieren und Geldtransfers zu erwirken.
Phishing und Social Engineering
Neue Kanäle wie RCS-Nachrichten und iMessage werden genutzt, um Spamfilter zu umgehen. Hinzu kommen gefälschte Anrufe, manipulierte QR-Codes oder betrügerische Inserate. Ein perfider Trend: Konten werden mit Spam geflutet, worauf über Messenger „Hilfe“ angeboten wird – eine moderne Social-Engineering-Masche.
Ransomware, Schwachstellen, Updates
Ransomware bleibt eine zentrale Bedrohung. Gruppen wie Black Basta infiltrieren Systeme mit raffinierten Methoden. Ein weltweiter Vorfall im Juli 2024 – verursacht durch ein fehlerhaftes CrowdStrike-Update – legte über 8,5 Millionen Geräte lahm und zeigte die Abhängigkeit von einzelnen Softwarekomponenten.
Neue Meldepflicht in der Schweiz
Seit dem 1. April 2025 gilt in der Schweiz eine Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen. Betreiber wie Energieversorger oder Transportdienste müssen Vorfälle innerhalb von 24 Stunden melden – vorerst ohne Sanktionen bis Oktober 2025. Die Schweiz orientiert sich dabei an EU-Standards.
Globale Probleme brauchen globale Lösungen
Der Bericht betont die Bedeutung internationaler Kooperation: Koordinierte Angriffe, technologische Abhängigkeiten und der Missbrauch von Schweizer Firmennamen erfordern gemeinsame Abwehrstrategien. Die Schweiz nimmt hier eine Vorreiterrolle ein.
Tipp: Verdächtige Webseiten oder Phishing-Mails können über antiphishing.ch gemeldet werden.
Weitere Informationen sowie der vollständige Bericht: www.ncsc.admin.ch
Veröffentlicht auf: www.digitaljournal.ch, einem Fachportal von HELP Media AG.
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