REAL ID in den USA: Was Schweizer Reisende wissen müssen
Ab Mai 2025 gelten neue Einreiseregeln in die USA: Was Schweizer Reisende über die REAL ID wissen müssen
Lesezeit: 5 Min.
Publikation: 28. April 2025, Andy Rauch
Ab dem 7. Mai 2025 treten in den Vereinigten Staaten neue Bestimmungen für das Reisen innerhalb des Landes in Kraft. Wer ab diesem Datum einen Inlandsflug in den USA antreten möchte, benötigt entweder eine sogenannte REAL ID oder ein gleichwertiges, von der US-Regierung anerkanntes Reisedokument – zum Beispiel einen Reisepass. Für Schweizer:innen, die in die USA reisen oder dort leben, kann diese Regelung relevant werden – insbesondere für jene, die sich länger in den USA aufhalten oder dort regelmässig reisen.
Was ist die REAL ID?
Die REAL ID ist kein neuer Ausweistyp, sondern eine verbesserte Version des staatlich ausgestellten Führerscheins oder Personalausweises in den USA. Sie wurde im Rahmen des Real ID Act von 2005 eingeführt, um die Sicherheitsstandards für Identitätsdokumente zu erhöhen. Sichtbar ist die REAL ID an einem Sternsymbol in der oberen rechten Ecke des Dokuments.
Ab Mai 2025 müssen alle Reisenden ab 18 Jahren bei Inlandsflügen innerhalb der USA sowie beim Zutritt zu bestimmten Bundeseinrichtungen eine REAL ID oder ein anderes gültiges Dokument vorlegen. Ohne eines dieser Dokumente wird der Zugang zur Sicherheitskontrolle am Flughafen verweigert.
Warum betrifft das Schweizer Reisende?
Für Schweizer Staatsbürger:innen, die nur zu Besuch in die USA reisen – etwa für Ferien, Business oder Verwandtenbesuche – ändert sich nichts, solange sie einen gültigen Schweizer Reisepass mitführen. Dieser wird weiterhin von den US-Behörden für alle Reiseformen anerkannt – auch für Inlandsflüge.
Relevant wird das Thema jedoch für:
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Schweizer:innen mit Wohnsitz in den USA, z. B. mit Greencard oder Arbeitsvisum, die mit einem US-Führerschein unterwegs sind,
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Schweizer Studierende in den USA,
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Touristen oder Geschäftsreisende, die während ihres USA-Aufenthalts ein Auto mieten und temporär eine ID beantragen wollen,
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Reisebüros in der Schweiz, die ihre Kundschaft frühzeitig informieren möchten.
REAL ID oder Reisepass?
Auch nach Mai 2025 können Reisende weiterhin mit einem gültigen Reisepass reisen – unabhängig davon, ob es sich um einen Inlandsflug handelt oder nicht. Das bedeutet: Für Tourist:innen aus der Schweiz, die sich nicht dauerhaft in den USA aufhalten, ist kein zusätzlicher Aufwand erforderlich, sofern ein Reisepass mitgeführt wird.
Wer jedoch plant, sich länger in den USA aufzuhalten, etwa durch ein Austauschsemester, einen temporären Wohnsitz oder eine berufliche Tätigkeit, sollte prüfen, ob der US-Führerschein oder die lokale ID bereits REAL ID-konform ist.
Was bedeutet das für Schweizer Reiseanbieter?
Für Schweizer Reiseveranstalter, Airlines und Reisebüros ist es empfehlenswert, die neuen US-Vorgaben in der Kundenberatung zu berücksichtigen. Auch wenn der klassische Ferienreisende nicht unmittelbar betroffen ist, kann es dennoch sinnvoll sein, Kundinnen und Kunden aufzuklären – gerade bei Kombinationsreisen oder Reisen mit Inlandsflug-Bestandteilen (z. B. Zürich – New York – San Francisco).
Aufklärungsmaterial, Hinweise in Reiseunterlagen oder direkte Beratung im Verkaufsgespräch können Missverständnisse verhindern und zur Kundenzufriedenheit beitragen.
Beantragung der REAL ID
Die REAL ID kann nur über das zuständige Department of Motor Vehicles (DMV) in den jeweiligen US-Bundesstaaten beantragt werden. Notwendig sind dafür:
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Nachweis der Identität (z. B. Geburtsurkunde oder Reisepass),
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Nachweis des rechtmässigen Aufenthaltsstatus,
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Nachweis der Sozialversicherungsnummer (für US-Ansässige),
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Zwei Wohnsitznachweise (z. B. Rechnungen, Mietverträge).
Für Tourist:innen oder Kurzzeitbesucher:innen lohnt sich der Aufwand nicht, da der Schweizer Pass als gültige Alternative fungiert.
Bezug zur Digitalisierung in der Schweiz
Fazit: Gut vorbereitet in die USA reisen
Die Einführung der REAL ID in den USA ab dem 7. Mai 2025 ist Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie der US-Regierung. Für Schweizer Reisende bedeutet das in der Regel keinen Handlungsbedarf – sofern ein gültiger Schweizer Reisepass mitgeführt wird. Wer jedoch in den USA lebt, arbeitet oder studiert, sollte sicherstellen, dass sein Ausweisdokument den neuen Standards entspricht.
Schweizer Reisebüros und Veranstalter tun gut daran, ihre Kundschaft über die Änderungen zu informieren – insbesondere bei komplexeren Reiserouten mit Inlandsflügen. Eine frühzeitige Kommunikation erhöht nicht nur die Servicequalität, sondern auch das Vertrauen der Kundschaft.
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