So bezahlt die Schweiz – und wie die Zukunft aussieht
TWINT, Apple Pay und Kryptowährungen im Alltag
Lesezeit:        4 Min.
Publikation:    15.September 2025, Jessy Thür
In den letzten
Jahren hat sich das Bezahlverhalten der Schweizer Bevölkerung stark gewandelt.
Während früher Bargeld die dominierende Zahlungsmethode war, sind heute
digitale Lösungen wie TWINT, Apple Pay oder sogar Kryptowährungen zunehmend
Teil des Alltags. Doch wo stehen diese Technologien aktuell und wie sieht ihre
Zukunft in der Schweiz aus?
TWINT: Die digitale Erfolgsgeschichte aus der Schweiz
Kaum eine App hat sich in der Schweiz so rasant etabliert wie TWINT. Die App, ursprünglich als einfache Alternative zur Kartenzahlung entwickelt, hat sich zu einem umfassenden Zahlungssystem mit zahlreichen Zusatzfunktionen entwickelt. Im Jahr 2024 nutzten über sechs Millionen Schweizerinnen und Schweizer TWINT aktiv – eine beachtliche Zahl in einem Land mit rund 9 Millionen Einwohnern. Noch eindrucksvoller ist das Transaktionsvolumen: Mit über 773 Millionen getätigten Zahlungen allein im Jahr 2024 festigt TWINT seine Stellung als führende Mobile-Payment-Lösung der Schweiz.Ein Grund für diesen Erfolg ist die enge Verknüpfung mit Banken, Detailhandel und Online-Plattformen. Ob beim Bezahlen an der Kasse, im Online-Shop oder bei der Überweisung unter Freunden – TWINT ist nahezu überall einsetzbar. Laut Daten von moneytoday.ch entfällt mittlerweile ein Grossteil der mobilen Zahlungen im stationären Handel auf TWINT. Auch Parkgebühren, Vereinsbeiträge oder Spenden lassen sich bequem über die App abwickeln.
Apple Pay und Co.: Praktisch, aber mit begrenzter Reichweite
Im internationalen Vergleich ist die Verbreitung von Apple Pay oder Google Pay deutlich höher als in der Schweiz. Dennoch setzen auch hierzulande immer mehr Konsumenten auf die digitale Brieftasche ihres Smartphones. Apple Pay wird derzeit von etwa zehn Prozent der Bevölkerung regelmässig genutzt, Google Pay und Samsung Pay folgen mit etwas geringeren Werten. Obwohl diese Zahlen auf den ersten Blick bescheiden wirken, ist die Tendenz steigend.Allerdings stehen diese internationalen Anbieter vor der Herausforderung, mit einem etablierten System wie TWINT zu konkurrieren, das lokal stark verankert ist. Viele Schweizer Banken bevorzugen TWINT und schränken die Nutzung alternativer Wallets ein oder bieten sie gar nicht erst an. Dennoch zeigt sich ein langsamer Wandel: Immer mehr Händler akzeptieren Apple Pay und ähnliche Lösungen – nicht zuletzt, um auch den Ansprüchen internationaler Kundschaft gerecht zu werden.
Kryptowährungen: Hype oder echte Alternative?
In der Schweiz besitzen laut aktuellen Studien fast ein Viertel der Bevölkerung Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum – bei den unter 35-Jährigen sogar rund 44 %. Dennoch bleiben sie im Alltag als Zahlungsmittel eine Ausnahme. Gründe dafür sind starke Kursschwankungen, rechtliche Unsicherheiten und geringe Akzeptanz im Handel.Trotzdem zeigen Umfragen: Über ein Drittel der Krypto-Besitzer hat bereits damit bezahlt, und viele glauben, dass digitale Währungen in fünf Jahren alltäglich sein werden.
Plattformen wie help.ch beobachten diesen Wandel genau. Als Vergleichsportal informiert es nicht nur über klassische Finanzprodukte, sondern zunehmend auch über digitale Zahlungsmittel – mit Fokus auf Sicherheit, Gebühren und Verbraucherschutz.
Der Blick nach vorn: Weniger Bargeld, mehr Vielfalt
Die Zukunft des Bezahlens in der Schweiz verspricht noch mehr Vielfalt. Der Trend zeigt klar in Richtung bargeldloses Bezahlen und das auf möglichst einfache, schnelle und sichere Weise. TWINT wird seine Führungsrolle voraussichtlich weiter ausbauen, nicht zuletzt durch neue Funktionen und die Integration in zahlreiche Lebensbereiche. Apple Pay und ähnliche Dienste könnten an Bedeutung gewinnen, wenn Banken ihre Zurückhaltung weiter aufgeben und die internationale Nachfrage steigt.Ob Kryptowährungen tatsächlich den Sprung vom Spekulationsobjekt zum anerkannten Zahlungsmittel schaffen, bleibt offen. Doch gerade mit Blick auf technologische Entwicklungen und rechtliche Rahmenbedingungen könnte auch hier ein Wandel bevorstehen. Informationsportale wie help.ch werden dabei eine wichtige Rolle einnehmen, indem sie Orientierung bieten und Vertrauen in neue Zahlungssysteme schaffen.
Quellen:
- TWINT Pressemitteilung – 733 Mio. Transaktionen im Jahr 2024
- Money Today – Mobile Payment/Krypto
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Bildquelle: Freepik
«digitaljournal.ch»

 
 
 
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