E-Government in der Schweiz - Wie digital ist unsere Verwaltung?

Aktueller Stand der digitalen Verwaltung in der Schweiz


Lesezeit:          4 Min.
Publikation:      13. August 2025, Jessy Thür

In den letzten Jahren hat die Schweiz im Bereich E-Government wichtige Fortschritte gemacht. Zahlreiche digitale Dienstleistungen wurden bereits eingeführt, die den Verwaltungsprozess vereinfachen. Dazu gehören unter anderem die Einführung der elektronischen Identität, digitale Steuererklärungen und die Möglichkeit, verschiedene Anträge
online zu beantragen.

Dennoch liegt die Schweiz im internationalen Vergleich lediglich im Mittelfeld, was die digitale Verwaltungsleistung betrifft. Auf Portalen wie «EasyGov.swiss» und «ch.ch» finden die Bevölkerung und die Unternehmen heute bereits zahlreiche digitale Dienstleistungen von Bund, Kantonen und Gemeinden. Diese Portale vereinen zahlreiche Verwaltungsprozesse an einem Ort und ermöglichen eine effiziente und nutzerfreundliche Bedienung.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung erledigt die Behördendienste online, Flexibilität und Zeitersparnis sind hier die Hauptgründe. Das Vertrauen in digitale Angebote nimmt stetig zu, insbesondere bei Lösungen vom Bund und dem Kanton, die von vielen als zuverlässiger eingeschätzt werden als die von Gemeinden.

Die Bevölkerung tritt hauptsächlich per E-Mail, über digitale Verwaltungsportale, mittels Kontaktformular oder telefonisch mit den Behörden in Kontakt. Der persönliche Besuch am Schalter bleibt ebenfalls eine häufig genutzte Option. Auch Unternehmen bevorzugen die Kontaktaufnahme per E-Mail, wobei telefonischer Austausch und die Nutzung von Behördenportalen ebenfalls gängig sind.

Symbolbild - Digitale Verwaltung

Herausforderungen der digitalen Verwaltung

Eine zentrale Herausforderung der flächendeckenden Digitalisierung sind die unterschiedlichen IT-Systeme und Zuständigkeiten der 26 Kantone.

Ein wichtiger Aspekt ist die Förderung der digitalen Kompetenzen bei den Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltungen und der Bevölkerung. Nur mit geeigneten Schulungen können die Tools effektiv genutzt werden. So kann auch Vertrauen in die Sicherheit und den Umgang mit den Online-Tools aufgebaut werden.

Einen deutlichen Verbesserungsbedarf sieht die Bevölkerung bei der Benutzerfreundlichkeit und der Transparenz der Informationsflüsse. Viele der bestehenden Online-Tools sind unübersichtlich und schwer zugänglich, was die Nutzung erschwert.


Prioritäten von Bund, Kantonen und Gemeinden

Die Einführung einer elektronischen Identität (e-ID) liegt beim Bund und den Kantonen zurzeit im Fokus. Diese soll den Zugang digitaler Verwaltungsleistungen vereinfachen und sicherer gestalten, indem sie eine eindeutige und überprüfbare Identifikation der Nutzer ermöglicht. Durch die E-ID könnten zahlreiche behördliche Prozesse wie die Anmeldung bei staatlichen Diensten, die Unterzeichnung von Dokumenten oder die Beantragung von Genehmigungen vollständig online abgewickelt werden. In den Gemeinden hat die Koordination der digitalen Angebote höhere Priorität. Diese betrifft vor allem die Verknüpfung verschiedener digitaler Dienste, die in den einzelnen Regionen bereits bestehen.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden ist entscheidend, um die digitale Verwaltung in der Schweiz nachhaltig und benutzerfreundlich zu gestalten. 


Fazit

Die Schweiz hat bereits viele wichtige Schritte in Richtung digitale Verwaltung gemacht, jedoch gibt es noch Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die Verknüpfung der Systeme, die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und die Steigerung der digitalen Kompetenzen werden Themen der nächsten Jahre sein. Mit einer klaren Strategie, verstärkter Investition in digitale Strukturen und einer aktiven Einbindung der Bürger und der Unternehmen kann die Schweiz jedoch auf den Erfolg der digitalen Transformation bauen und sich im Bereich E-Government etablieren.


Swiss Companies – Ein modernes Unternehmensverzeichnis

Ein zukunftsweisendes Beispiel für eine zentrale Plattform ist «Swiss Companies», ein digitales Unternehmensverzeichnis, das von «Help.ch» entwickelt wurde. «Swiss Companies» zeigt, wie eine zentrale digitale Plattform Unternehmen dabei unterstützt, ihre Firmendaten effizient zu verwalten und zu präsentieren. Dieses Modell kann als Vorbild für die öffentliche Verwaltung dienen, indem es den Weg für eine stärker vernetzte und benutzerfreundliche E-Government-Infrastruktur ebnet, die die Interaktion zwischen Bürgern, Unternehmen und Behörden vereinfacht.


Quellen:


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Bildquelle: frimufilms via Freepik

«digitaljournal.ch»

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