Digitalradio in der Schweiz – Von UKW zu DAB+

Abschied von UKW: Ein historischer Schritt

Lesezeit:        4 Min.
Publikation:    11.September 2025, Jessy Thür

Die Schweiz hat zum 1. Januar 2025 einen bedeutenden Wandel im Radiobereich vollzogen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, vertreten durch die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, hat die analoge UKW-Übertragung endgültig eingestellt. Seither sind SRG-Programme ausschliesslich über DAB+ oder Internet empfangbar. Damit endet ein fast 70 Jahre andauerndes Kapitel Schweizer Radiogeschichte. Private Radiostationen dürfen noch bis Ende 2026 über UKW senden, müssen aber ebenfalls vollständig auf digitale Übertragung umstellen. Der Entscheid zur Abschaltung wurde frühzeitig gefällt. Dies geschah aus wirtschaftlichen, technologischen und strategischen Gründen, denn der Unterhalt der veralteten UKW-Infrastruktur ist teuer, ineffizient und kaum noch zukunftstauglich.

Warum DAB+? Vorteile des neuen Standards

DAB+ – die Abkürzung für Digital Audio Broadcasting Plus – gilt als moderne Alternative zur UKW-Technik. Der digitale Standard bringt zahlreiche Vorteile mit sich: rauschfreier Empfang, eine grössere Senderauswahl, zusätzliche Informationen wie Songtitel, Nachrichten oder Wetterdaten und eine nahezu flächendeckende Netzabdeckung, sogar in Tunneln und abgelegenen Regionen. Sender müssen nicht mehr einzeln gesucht werden, da DAB+-Geräte automatisch alle verfügbaren Programme anzeigen. Das sorgt für Komfort, bessere Übersicht im Alltag und vor allem für einen stabileren Empfang, auch unterwegs.
Zudem ist DAB+ energieeffizienter als UKW. Für den gleichen Versorgungsbereich werden weniger Sendeanlagen benötigt, was langfristig Ressourcen spart. Diese neue Technologie eröffnet auch kleineren Sendern die Chance, mit geringeren Kosten ein breites Publikum zu erreichen. Der Ausbau des digitalen Radionetzes war deshalb ein zentraler Bestandteil der schweizerischen Medienstrategie.

Die Kehrseite: Alte Geräte, neue Herausforderungen

Doch nicht alle profitieren sofort vom digitalen Wandel. Viele Haushalte besitzen noch ältere Radios, die kein DAB+ empfangen können. Gerade in Küchen, Schlafzimmern oder Autos sind oft nur UKW-fähige Geräte im Einsatz. Wer SRG-Sender weiterhin hören möchte, muss entweder ein neues Radio kaufen oder ein passendes DAB+-Adaptergerät anschaffen. Diese Umstellung ist für technikferne Personen oft mit Unsicherheiten verbunden. Welche Modelle sind kompatibel? Ist ein Umbau im Auto möglich? Welche Adapter funktionieren zuverlässig? Und wo gibt es kompetente Händler in der Nähe, die beraten und einbauen?

help.ch: Orientierung in der Umstellungsphase

In dieser Übergangsphase kann die Plattform help.ch hilfreich sein. Sie bietet ein umfassendes Branchenverzeichnis mit zahlreichen Elektronikfachhändlern in der Schweiz – ideal, um gezielt nach Verkaufsstellen für DAB+-fähige Radios oder Adapter in der eigenen Region zu suchen. Nutzerinnen und Nutzer können Anbieter über die praktische Suchfunktion finden und direkt kontaktieren. Auch Unternehmen, die Fahrzeugnachrüstungen anbieten, lassen sich über help.ch auffinden.

Veränderungen im Radiomarkt

Die UKW-Abschaltung der SRG hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Hörverhalten. In den ersten Monaten des Jahres 2025 verzeichnete der öffentliche Rundfunk spürbare Reichweitenverluste. Viele Hörerinnen und Hörer wechselten vorübergehend zu Privatsendern, die weiterhin auf UKW senden. In einigen Sprachregionen übertrafen diese zeitweise die SRG in den Hörerzahlen. Dennoch rechnen Expertinnen und Experten damit, dass sich die Marktanteile mit zunehmender Verbreitung von DAB+ wieder zugunsten der SRG verschieben werden, da immer mehr Menschen auf die neue Technik umsteigen und von deren Vorteilen überzeugt sind.

Ein zukunftsorientierter Wandel mit Unterstützung

Der Wechsel zu DAB+ markiert einen technologischen Fortschritt, der langfristig zu mehr Qualität, Vielfalt und Effizienz im Radiobereich führt. Gleichzeitig bringt der Umstieg praktische Herausforderungen mit sich, vor allem für Menschen ohne technische Vorkenntnisse.

Quellen:

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Bildquelle: Freepik

«digitaljournal.ch»

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