ICT-Ausbildung in der Schweiz - Digitale Zukunft

Wie fit sind wir für die digitale Zukunft? 


Lesezeit:        4 Min.
Publikation:    04. September 2025, Jessy Thür

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt rasant. Neue Technologien, automatisierte Prozesse und künstliche Intelligenz (KI) stellen Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung vor grosse Herausforderungen. Damit die Schweiz ihren wirtschaftlichen Erfolg langfristig sichern kann, braucht es gut ausgebildete ICT-Fachkräfte. Doch wie gut bereitet das Schweizer Bildungssystem junge Menschen auf die digitale Zukunft vor?

Ein Blick auf aktuelle Zahlen, Entwicklungen und Initiativen zeigt: Die Schweiz ist auf einem guten Weg, mit klaren Stärken, aber auch Handlungsbedarf in zentralen Bereichen.

Mann mit PC

Hohes Ausbildungsniveau dank dualem Bildungssystem

Das Rückgrat der Schweizer Berufsbildung ist das duale System, bei dem schulisches Wissen mit praktischer Erfahrung im Betrieb kombiniert wird. Gerade im ICT-Bereich ist diese Verknüpfung ein entscheidender Vorteil. Lernende erwerben nicht nur theoretische Grundlagen, sondern arbeiten direkt mit den digitalen Tools und Technologien, die in der Praxis gefragt sind. 

Organisationen wie ICT-Berufsbildung Schweiz spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie passen die Ausbildungsinhalte laufend an die Bedürfnisse des Marktes an. Ein aktuelles Beispiel ist die tiefgreifende Revision der dreijährigen Grundbildung zur «ICT-Fachfrau/-mann EFZ», die ab Januar 2026 in Kraft treten soll. Die neuen Bildungspläne setzen vermehrt auf Themen wie Cloud-Computing, Cybersecurity und agile Methoden alles Kompetenzen, die in der digitalen Arbeitswelt zunehmend unerlässlich sind.

Steigender Bedarf – und wachsende Ausbildungszahlen

Die Anzahl der ICT-Lernenden wächst kontinuierlich: 2023 befanden sich 11'453 Personen in einer ICT-Lehre, ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt, dass die Branche attraktiv bleibt. Doch der Bedarf ist deutlich höher. Laut Studien werden bis 2030 rund 119'600 zusätzliche ICT-Fachkräfte benötigt. Rund 80 Prozent davon sollen durch berufliche Aus- und Weiterbildung gedeckt werden, eine enorme Herausforderung.

Auch alternative Bildungswege wie Coding-Bootcamps, Online-Kurse oder Umschulungen für Quereinsteigende werden immer wichtiger, um den Fachkräftemangel abzufedern.

Frauenquote: Verbesserungen sichtbar, aber weiterhin nicht genug

Ein kritischer Punkt bleibt die geringe Beteiligung von Frauen an ICT-Ausbildungen. Der Frauenanteil liegt in den meisten ICT-Lehrgängen bei unter 16 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig: mangelnde Vorbilder, stereotype Rollenbilder oder Unsicherheiten beim Berufseinstieg.

Doch es tut sich etwas: Mit Initiativen wie der «Women in Tech»-Kampagne, zielgerichteten Workshops, digitaler Kommunikation und neuen Lehrmitteln versucht man, ICT-Berufe für junge Frauen attraktiver zu machen. Erste Erfolge zeigen sich, in einzelnen Berufsgattungen ist der Anteil junger Frauen bereits deutlich gestiegen. Langfristig wird entscheidend sein, ob diese Entwicklungen nachhaltig verankert werden können.

Digitale Hilfsmittel und Plattformen als Ergänzung

Neben der formalen Ausbildung gewinnen digitale Plattformen und Wissensportale zunehmend an Bedeutung. Help.ch ist ein gutes Beispiel: Das Portal bietet umfassende Informationen zu Ausbildungen, Weiterbildungen, Unternehmen und aktuellen Entwicklungen in der ICT-Branche. Solche Plattformen helfen Jugendlichen und Quereinsteigenden, sich besser zu orientieren und die passende berufliche Laufbahn zu wählen. Gleichzeitig ermöglichen sie den schnellen Zugang zu aktuellen Fachthemen.

Fazit: Gute Basis – doch die Entwicklung muss weitergehen

Die ICT-Ausbildung in der Schweiz hat viele Stärken: Das duale System, die laufende Modernisierung der Lehrgänge und der steigende Zustrom an Lernenden bilden eine solide Grundlage für die Zukunft. Trotzdem bleiben einige zentrale Herausforderungen bestehen.

Wer heute einen ICT-Beruf erlernt, erhält eine zukunftssichere Ausbildung mit Perspektiven. Entscheidend wird sein, dass das System auch weiterhin agil und offen für neue Entwicklungen bleibt und dass alle Jugendlichen, unabhängig von Geschlecht oder Hintergrund, die gleichen Chancen auf eine erfolgreiche digitale Karriere erhalten.

Auf Help.ch findet man zahlreiche Informationen, Verzeichnisse und Kontakte – ideal zur Orientierung im digitalen Dschungel.

Quellen:


Bitte beachten Sie, dass alle Angaben ohne Gewähr sind und Änderungen vorbehalten bleiben. Wir empfehlen, aktuelle Informationen direkt auf den jeweiligen Webseiten einzusehen.

Bildquelle: pexels

«digitaljournal.ch»

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